Mehr als drei Jahre nach der Ringvorlesung an der Universität Leipzig ist nun der von mir gemeinsam mit Jürgen Dinkel und Miriam Pfordte herausgegebene Sammelband Märsche der Moderne. Varianten eines globalen Phänomens bei Campus erschienen. Das Buch widmet sich Märschen als einem wichtigen Element politischer Partizipation und Herrschaftsinszenierung in der Massengesellschaft des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Beiträge untersuchen den Einfluss dieser identitätsstiftenden kollektiven Formen von Straßenpolitik auf politische Aushandlungsprozesse und deren Formwandel. Dabei verstehen sie Märsche nicht, wie bisher üblich, als regionale und temporäre Einzelereignisse, sondern als Medienereignisse in ihren nationalen, transnationalen und globalen Bezügen. Der Band beleuchtet neben als ikonisch geltenden Märschen, etwa Gandhis „Salzmarsch“ (1930) oder Martin Luther Kings „Marsch auf Washington“ (1963), auch bislang selten beachtete Märsche, etwa den „marche des beurs“ in Frankreich (1983) oder die Reenactment-Märsche im sozialistischen Jugoslawien.
Mit eigenen Fallstudien mit dabei sind: Thoralf Klein, Winfried Speitkamp, Michael Wildt, Olaf Stieglitz, Daniel Maul, Ute Schneider, Dieter Gosewinkel, Maria Framke und Fritzi-Marie Titzmann, Nikola Baković sowie Maren Möhring. Einige der Vorträge der Ringvorlesung haben in Aufsatzform den Weg in den Band gefunden. Andere Beiträge wurden extra eingeworben. Vielen Dank an alle Autor:innen!
Die Deutsche Nationalbibliothek ermöglicht einen Blick ins Inhaltsverzeichnis, eine Leseprobe gibt es auf den Seiten des Campus Verlags.
Jürgen Dinkel / Kai Nowak / Miriam Pfordte (Hg.): Märsche der Moderne. Varianten eines globalen Phänomens, Frankfurt am Main: Campus 2024.