Gut zwei Jahre nach der Abgabe der Dissertation liegt seit Herbst 2015 endlich das Buch über Filmskandale im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts vor und sei all jenen ans Herz gelegt, die sich für die Geschichte der Weimarer Republik, für Medien- und Filmgeschichte und die politische Kultur der bewegten Jahre von 1918 bis 1933 interessieren. Aus der Verlagsankündigung: „Der Film war von Beginn an gleichermaßen Faszination wie Provokation. Er lotete die Grenzen des Zeigbaren aus, dehnte sie, überschritt sie. Galt das Kino in seinen Anfängen noch selbst als skandalös, wurden zunehmend einzelne Filme zum Skandalon erhoben. Kai Nowak untersucht erstmals systematisch Filmskandale im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts unter Rückgriff auf eine breite Presse-, Film- und Aktenüberlieferung. Er zeigt, inwieweit Filmskandale als Seismographen des gesellschaftlichen Werte- und Normenwandels in der Moderne fungierten und die Deutung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Weimarer Republik ausfochten. Im Konflikt über Fragen wie den angemessenen Umgang mit den Grenzbereichen des Lebens, Vorstellungen staatlicher Ordnung, nationaler und regionaler Identität oder der Geschlechterordnung verhandelten Filmskandale nichts weniger als die politisch-moralischen Grundlagen des Gemeinwesens. Denn Filmskandale waren, so die These des Buches, Projektionen der Moral.” Der 528 Seiten starke Band enthält 20 Abbildungen und ist auch als E-Book erhältlich. Über die Deutsche Nationalbibliothek ist ein Blick ins Inhaltsverzeichnis möglich.
Projektionen der Moral. Filmskandale in der Weimarer Republik (= Medien und Gesellschaftswandel im 20. Jahrhundert 5), Göttingen: Wallstein 2015.
€ 44,00 (D) / € 45,30 (A), 528 S., 20 Abb., Schutzumschlag, ISBN: 978-3-8353-1703-1