Von „grünes Licht geben“ bis „auf die Tube drücken“ – im Interview mit dem Wissenschaftsportal L.I.S.A. durfte ich spannende Fragen zu Redewendungen rund ums Automobil und ihre historischen Kontexte beantworten. Inwiefern sind solche Wendungen Ausdruck einer nationalkulturellen Bindung ans Automobil? Jedenfalls deutet einiges daraufhin, so mein Argument, dass die prinzipielle Zeichenhaftigkeit des Straßenverkehrs eine figurative Sprache ausprägte, was den Übergang in den allgemeinen Sprachgebrauch begünstigte. Ansonsten geht es viel um Farbsignale: Wann kamen die ersten Ampeln auf? Warum hat sich eigentlich die Grün als Zeichen für freie Fahrt etabliert? Und am Ende des Interviews war es „höchste Eisenbahn“ für eine Bonusfrage.
Kategorie: Allgemein
Rückblick #2: Filmeinführungen
2019 war das Jahr der Filmeinführungen. Im April des Jahres hat das Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum in Berlin eine Filmreihe kuratiert, die lose auf meine Dissertation über Filmskandale zurückgriff: Umkämpfter Ort. Das Kino der Weimarer Republik. Das abwechslungsreiche Programm wurde ergänzt um einführende Kurzvorträge, mit denen Expertinnen und Experten den dem Publikum die historischen-politischen Kontexte der Filme näherbrachten. So habe ich die Skandalgeschichten rund um Anders als die Andern (D 1919), Wege zu Kraft und Schönheit (D 1925) und Panzerkreuzer Potemkin (SU 1925) im Zeughauskino vorgestellt. Ebenfalls den Panzerkreuzer Potemkin durfte ich im Mai im Schweizerischen Baden in der Reihe royalscandalcinema präsentieren. Schon seit 2015 zeigt das Badener Kino Royal bekannte und weniger bekannte, aber stets aufsehenerregende Skandalfilme aus über 100 Jahren Filmgeschichte und begleitet das Programm mit filmwissenschaftlichen Einführungen.
Rückblick #1: Medienthema Verkehrserziehung
Kürzlich hat die Kampagne „Runter vom Gas“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrats einen Beitrag zur Geschichte der Verkehrssicherheit veröffentlicht, in dem ich mit Statements zum Sicherheitsgurt und zu Promillegrenzen zitiert werde. Doch bereits im letzten Jahr war ich mit meinem Forschungsprojekt „Sicherheit als Siebter Sinn“ mehrfach in Presse und Rundfunk präsent. Anlässlich des Schulstarts im August wurde ich von MDR Aktuell und der Leipziger Zeitung zur Geschichte und Gegenwart der Verkehrserziehung interviewt. Dabei schienen insbesondere die von Eltern-Taxis ausgehenden Gefahren zu interessieren und die Entstehung dieses Phänomens seit den 1980er Jahren, als in Westdeutschland weitere Wohlstandszuwächse (Zweitauto) auf traditionelle Familienmodelle (Alleinverdienerehen) trafen. Ende des Jahres schließlich erschien ein Interview in der Zeitschrift für Verkehrserziehung. Ich konnte also in einem jener Fachorgane etwas über meine Forschungsergebnisse berichten, deren ältere Jahrgänge ich im Zuge der Untersuchungen zuvor ausgewertet hatte – für Historikerinnen und Historiker keine alltägliche Erfahrung.